So geht Beruhigen

Sehr gerne – das ist eine herausfordernde und oft emotional belastende Situation. Kinder mit Regulationsstörungen können sich schwer selbst beruhigen, auf Reize reagieren sie oft überempfindlich – das betrifft Schlaf, Schreien, Essen, Bindung. Du bist nicht allein damit, und es gibt bewährte Strategien, die helfen können. 💛





🧠 Was bedeutet „Regulationsstörung“?



Dein Kind hat noch nicht gelernt, seine körperlichen und emotionalen Zustände (wie Müdigkeit, Hunger, Stress oder Frust) selbstständig zu regulieren. Es braucht mehr Unterstützung, um zur Ruhe zu kommen – z. B. bei:


  • Einschlafen
  • Beruhigung nach dem Weinen
  • Füttern / Stillen
  • Übergänge (z. B. vom Spielen zum Schlafen)
  • Umgang mit Frust / Reizüberflutung






💡 10 Wege, wie du dein Kind mit Regulationsstörungen beruhigen kannst:




1. 🫂 

Co-Regulation: Du bist sein Nervensystem



Dein ruhiger Körper, Atem und Tonfall wirken direkt auf dein Kind.

➤ Sprich langsam, sanft und wiederholend („Ich bin da … alles ist gut … du bist sicher.“)





2. 👶 

Körperkontakt und Halten



  • Tragen in der Tragehilfe oder auf dem Arm (Herzschlag wirkt beruhigend)
  • Enges Halten mit leichter Druckberührung (sog. „haltendes Trösten“)
  • Haut-zu-Haut-Kontakt wirkt oft Wunder






3. 🌙 

Reizreduktion



  • Abdunkeln, leise Umgebung schaffen
  • Auf Reizüberflutung achten (keine bunten Spielsachen, laute Stimmen, grelles Licht)
  • Auch zu viel Nähe kann manchmal überfordern – finde euer Gleichgewicht






4. 🎵 

Rhythmus, Wiederholung, Vorhersehbarkeit



  • Sanftes Wiegen, Summen, Lieder mit gleichbleibender Melodie
  • Feste Abläufe im Alltag (z. B. Einschlafritual immer gleich)
  • Babys lieben Wiederholung – es vermittelt Sicherheit






5. 🧘‍♀️ 

Deine Regulation = seine Regulation



  • Atme bewusst tief und langsam → dein Atem „steckt an“
  • Denk daran: Du musst nicht perfekt ruhig sein, aber verbunden






6. 🛀 

Warm und geborgen



  • Wärmflasche, warmes Bad oder Kuscheln in eine Decke
  • Eine weiche Umgebung (z. B. in einem festen Nestchen) kann helfen






7. 🍼 

Essen & Verdauung checken



  • Bei häufigem Weinen auch an: Reflux, Luftschlucken, Trinktechnik denken
  • Ein osteopathischer oder IBCLC-Check kann helfen (z. B. bei Spannungen im Kiefer, oralen Restriktionen)






8. 🌀 

Begrenzung & Halt geben



  • Dein Baby fühlt sich sicher, wenn es körperlich „gehalten“ wird (wie im Mutterleib)
  • Nicht zu viel Freiraum – sondern klarer, sanfter Rahmen






9. 📖 

Erkenne die Vorzeichen



  • Ist es Müdigkeit, Hunger, Reizüberflutung, Schmerz?
  • Wenn du die Frühzeichen erkennst, kannst du vor dem „Meltdown“ reagieren






10. 💛 

Sorge für dich



  • Dein Kind braucht deine Ruhe – aber du darfst erschöpft sein.
  • Hol dir Hilfe: Familie, Stillberatung, Schreiambulanz, Osteopathie, Psycholog:in für Eltern
  • Du bist nicht schuld. Du bist nicht allein.






📌 Bonus: Wenn dein Baby nicht aufhört zu weinen



👉 Halte dein Kind sicher, atme, sprich leise – und wenn du merkst, du kannst gerade nicht mehr:


  • Lege es für ein paar Minuten sicher ab (z. B. ins Bett)
  • Verlasse kurz den Raum und atme durch
  • Ruf jemanden an oder geh zu jemandem, der helfen kann



Das ist keine Schwäche – das ist gute Selbstregulation. 💛


Kommentar schreiben

Kommentare: 0