Reflexintegration (oft auch Reflexintegrationstraining oder Reflexintegrationstherapie genannt) beschäftigt sich mit den sogenannten frühkindlichen Reflexen.
Was passiert, wenn Reflexe bestehen bleiben?
Wenn einzelne Reflexe nicht vollständig integriert sind, können sie später unbewusst weiterwirken. Manche Therapeuten und Pädagogen sehen darin mögliche Ursachen für Schwierigkeiten wie:
- Unruhe, Konzentrationsprobleme, Ablenkbarkeit
- Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben, Rechnen
- motorische Auffälligkeiten (z. B. Gleichgewicht, Koordination)
- Ängstlichkeit oder schnelle Überforderung
- Probleme mit Körperspannung und Feinmotorik
(Das ist nicht wissenschaftlich unumstritten – die Forschungslage ist gemischt, aber in der Praxis berichten viele Familien von positiven Veränderungen durch Reflexintegrationstraining.)
Wie läuft Reflexintegrationstraining ab?
- Zunächst wird getestet, welche Reflexe noch aktiv sind.
- Dann übt man gezielte Bewegungsprogramme (meist einfache, rhythmische Bewegungen oder Bewegungsfolgen), die an die ursprünglichen Reflexmuster erinnern.
- Durch Wiederholung über Wochen und Monate sollen die Reflexe nachträglich integriert werden.
- Oft kommen auch Entspannungsübungen, rhythmische Bewegungen und Übungen für Sinneswahrnehmung hinzu.
Für wen gedacht?
- Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Lern- oder Aufmerksamkeitsproblemen
- Kinder mit motorischen Schwierigkeiten
- Manchmal auch Erwachsene, z. B. nach Schlaganfall oder Trauma, die von einer Nachreifung des Nervensystems profitieren könnten
👉 Wichtig: Reflexintegration ersetzt keine medizinische Behandlung und sollte eher als pädagogisch-therapeutisches Zusatzangebot gesehen werden.
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